Die Grundlagen: Katzen und Menschen
Unsere Hauskatzen und auch die meisten Rassekatzen (von exotischen Einkreuzungen abgesehen) stammen von der nubischen Falbkatze ab, deren Domestikation vor ca. 6000 Jahren im vorderen Orient ihren Ursprung hatte. Man spricht von der Selbstdomestikation der Katze, da sie sich dem Menschen ohne dessen gezielter Einflussnahme mit der Entwicklung des Ackerbaus aus freien Stücken anschloss.
Hauskatzen sind keine Rudeltiere im engeren Sinne, aber sie haben – abhängig von Sozialisation und individueller Veranlagung – durchaus gesellige Neigungen und können, ungeachtet ihres ausgeprägten Territorialverhaltens, enge Freundschaften zu anderen Katzen eingehen. Auch mit anderen Haustieren im selben Haushalt können bei frühzeitiger Gewöhnung innige Bindungen entstehen.
Der soziale Rahmen: anhänglich, aber auch unabhängig
Katzen schließen sich – natürlich abhängig von ihren Lebensumständen – sehr eng an ihre Menschen an. Manche Katzen verfolgen uns auf Schritt und Tritt, begleiten uns wie ein Hund zum Briefkasten, begrüßen uns begeistert, wenn wir nach Hause kommen und trauern, wenn wir nicht da sind. Andere zeigen ihre Zuneigung auf subtilere Weise. Aber so eng sie sich auch an uns anschließen, behalten sie doch immer ihre innere Freiheit und werden nichts tun, nur um uns zu gefallen.
Kann man Katzen dennoch erziehen? Ja, das kann man. Katzen sind sehr anpassungsfähig und lernen sehr schnell, welches Verhalten sich für sie lohnt und welches nicht. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise das bei Hundehaltern weit verbreitete Clickertraining wertvolle Dienste leisten!
Was sollte eine Katze lernen?
- Das Katzenklo zu verwenden
- Nicht spielerisch zu beißen
- Ggf. Ängste zu überwinden
- Nur an erwünschten Orten zu kratzen
- Gebürstet zu werden, ist schön!
- Gerne in den Katzenkorb zu gehen
- Weitere Katzen zu tolerieren
- Manche Bereiche (z.B. Esstisch) nicht zu betreten
- Nicht alle Möbel sind zum Spielen oder Klettern gedacht.
Meine Arbeitsweise
Jede Katze hat ihre eigene Persönlichkeit, und ich stelle mich bei der Empfehlung von Methoden der Erziehung und Verhaltensmodifikation ganz auf die individuelle Katze und ihren Menschen ein.
Manchmal werden gezielte Trainingsmaßnahmen eingesetzt, in anderen Fällen beseitigt eine Veränderung der unmittelbaren Umgebung der Katze ein Problem, oft kommen auch Kombinationen verschiedener Verfahren zur Anwendung.
Ich orientiere mich bei der Erziehung und der Verhaltensmodifikation an den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Besonders wichtig ist mir das Vertrauensverhältnis zwischen der Katze und ihren Menschen, das im Rahmen der Erziehung oder der Veränderung unerwünschten Verhaltens niemals leiden darf. Ganz im Gegenteil, durch gezielte Maßnahmen kann auch gestörtes Vertrauen wieder neu aufgebaut werden!
Die früher oft vertretene Ansicht, dass man Katzen in erster Linie durch strafende Maßnahmen ein unerwünschtes Verhalten abgewöhnen könne, während auf Belohnung basierende Methoden weniger effektiv seien, teile ich nicht. Katzen werden durch mit ihrem Besitzer verknüpfte Strafmaßnahmen oft ängstlich und misstrauisch, daher sollte man aversive Maßnahmen niemals unbedacht anwenden.
Verfahrensweisen, die mit Handgreiflichkeiten oder Schmerzen einhergehen, lehne ich grundsätzlich ab.
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Wie eingangs schon kurz erwähnt, ist die Katze im 3. Jahrtausend nicht mehr die unabhängige Streunerin von vor hundert Jahren. Mittlerweile ist die Katze Partnerersatz, Kindersatz, Kumpel, Familienmitglied.
Besonders in Krisensituationen tut die Katze der Psyche des Menschen gut. Die Menschen fühlen sich weniger einsam, traurig und verlassen. Der Umgang mit ihren Katzen lässt sie entspannen und zur Ruhe kommen. Sie erleben ihre Katze als einen treuen, anhänglichen, verschmusten und verspielten Partner, dem sie all ihre Sorgen und Nöte anvertrauen können.
Und plötzlich ist ihre Katze nicht mehr das liebenswürdige Wesen, das Sie kennen. Sie zeigt befremdliche und unerwünschte Verhaltensweisen, die das Zusammenleben und das Vertrauen zwischen Mensch und Katze empfindlich stören. Verhaltensauffälligkeiten können u. a. sein:
- Unsauberkeit/Markieren,
- unerwünschtes Kratzen an Gegenständen,
- unerwünschtes exzessives Vokalisieren,
- aggressives Verhalten gegenüber Menschen, Artgenossen und anderen Tieren,
- Angst,
- Stress,
- exzessives Kahllecken bzw. übermäßiges Putzen (Alopzie).
Was ist passiert? Die Gründe für das Verhalten Ihrer Katze können sehr unterschiedlich sein. Die Katze kann uns mit unseren Worten nicht sagen, was ihr fehlt und warum es ihr nicht gut geht. So bleibt uns nur auf Anzeichen von Missbehagen oder Unglücklich sein zu reagieren und die Gründe ihres Verhaltens herauszufinden. Denn wenn der Mensch auf die „Hilferufe“ der Katze nicht reagiert, kann das fatale und unwiderrufliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Katze haben!
Ziel meiner Beratung soll es sein, durch die Zusammentragung von Fakten das Problem zu verstehen und die passenden Lösungsschritte zu entwickeln. Dabei kann sich herausstellen, dass das Problem im Kleinen liegt und es nur weniger Veränderungen bedarf, um das Problem zu lösen. Es kann aber auch im Großen liegen und es sind aufwendige und zeitraubende Maßnahmen vonnöten. Auch kann es sein, dass das vorliegende Problem nicht behoben, aber um ein Vielfaches verbessert werden kann. Was jedoch von größter Wichtigkeit ist, ist die Mitarbeit und die Unterstützung der Katze durch IHREN Menschen, der die durchzuführenden Therapie-Maßnahmen konsequent umsetzen muss!